Es ist jedes Mal wie Nachhausekommen, wenn ich aus dem Flieger steige und Regina und Peter mich mit einem LEI willkommen heissen. Bereits 12 Tage vor dem Rennen kam ich in Kona an, um in Ruhe zu akklimatisieren. Mit ein paar Trainings, heisst ein bis zwei Einheiten pro Tag und dazwischen zwei Ruhetagen, machte ich mich noch fit. Vom Gefühl her geht es eher „bergab“, man wird müde und unruhig, aber durch Schwimmen mit Delfinen und anderen Terminen verging die Zeit wie im Flug.
Erst mit dem Einchecken am Freitag ging die Nervosität endlich weg, ein lecker Nudelessen mit der 4er WG und schon war Schlafenszeit.
Nach ein paar Stunden ging es um 5 Uhr los zum Pier, wie immer im Auto „Angespanntes Schweigen“. Durch höhrere Sicherheitsmassnahmen dauerte der Einlass zum Body-Marking länger, es durften nur durchsichtige Tüten vom IM gebracht werden. Mein Rad war noch immer gut präpariert und aufgepumpt an Nummer 825, mit sehr kurzem Weg hinaus. Dieses Mal platzte mein Swimsuit nicht vor dem Start auf, zwar sehr eng um die Rippen, aber es ging grad….so richtig Luft bekomme ich damit nicht.
Nach dem ersten Gehaue, fand ich bald einen guten Fuss, dem ich bis zum Schiff folgen konnte, etwas lockeres Tempo, aber der Rückweg ist auch schwerer durch die Strömung, Licht und die Männer, die 15’ vor uns gestartet sind. Hier hiess es konzentrieren, um nicht die Orientierung an den Bojen zu verlieren, es war welliger als vor zwei Jahren. Mit 1:06 h (3900m) kam ich zufrieden aus dem Wasser, ich werde wohl nie in 1 h dort schwimmen können leider. Immerhin war ich entspant und konnte gleich auf dem Rad locker pedalieren. Bei km 60 wurde es recht windig und nach Hawi rauf kamen ein paar Böen, längst nicht so wild wie im Training vor einer Woche oder vor wie Jahre im Wettkampf hier.
Die Abfahrt genoss ich daher sehr, sollte ja Spass machen 😉
Auf den letzten 80 km war leider nur noch Gegenwind, da wir ja erst um 7:10 Uhr gestartet waren und der Wind bereits ab 11 Uhr dreht.
Naja….auf die Laufstrecke ging ich aber zuversichtlich, hatte von Jens vernommen, dass ich auf dem 3. Platz lag. Meine Waden waren wie zwei Steine so fest, ich probierte alles, um sie locker zu laufen….also eher langsamer als gedacht im Städtchen. Mit dem Weg auf die Palani Road fand ich zu meiner Stärke zurück, beschleunigte auch stetig und freute mich über meine guten Beine. Regina und Marc hatten an der Strecke auch Freude daran ;).
Ins Natural Engery Lab runterlaufen tat dann in den Oberschenkeln weh, wohl noch vom Rad. Auch hier versuchte ich es nicht mit der Brechstange, sondern gleichmässig mit kurzen Schritten. Nach der Wende ging es wieder hoch, da konnte ich von dem vielen Bergtraining zu Hause profitieren. Die letzten 12 km wurde ich immer schneller, wollte den 2. Platz verteidigen oder ggf. zur 1. Frau der AK aufschliessen können. 11 min hatte sie nach dem Rad Vorsprung, ne ganze Menge.
Bis zum letzten Hügel war alles top, dann kam die Fangemeinde von Hannes, die so Alarm machte, dass ich schnell fort wollte und dabei einen kleinen Pömpel der Strassenbegrenzung (Plastikteile) übersah und lang hinschlug, im vollen Lauf. Toll, Knie und Ellenbogen aufgeschürft, aber alles dran, ich rollte mich schnell hoch und im Affenzahn lief ich die letzten 2 km : Palani runter dann links den Kaukini HW und endlich zur Zielgeraden nochmals rechts-rechts abbiegen. Der Zieleinlauf ist mit grossen Abstand das Schönste, was mir je passiert ist und passieren wird. So viele Leute, Volounteers, Fans, Freunde, einfach toll.
Ich danke allen, die mich in den letzten 12 Monaten betreut, begleitet, unterstützt und „verstanden“ haben, MAHALO!!!! Jens, meinem Bruder besonderen Dank für die erstmalige Begleitung auf die Insel, meinen Eltern herzlichen Dank für das Ermöglichen dieser Reise, Joseph Spindler tausend Dank für die „Quäereien“ mit den Plänen hihi…..
ALOHA Iris